
„Lesen wir kirchliche Statistiken und beobachten diese über Jahre hinweg, so verwenden wir nach wie vor das an die Konstantinische Ära gebundene Wort ‚nur noch‘. Wir denken, dass es eigentlich 100% sein müssten.
Würden wir respektieren, dass die Menschen wählen können und müssen, wäre es angebracht, von 0% hinaufzuzählen. Dann könnten wir jeden, der das Evangelium als innerste Richtschnur seines Lebens und des Zusammenlebens in der zusammenwachsenden Welt wählt, als Wunder betrachten. Es wäre auch die Zeit der jammervollen Kirchendepression vorbei.
Wir könnten uns über jeden Dazugewonnenen freuen. Dieser Perspektivenwechsel setzte freilich voraus, dass wir nicht den schrumpfenden Bestand intelligent verwalten, sondern uns auf eine missionarische Gründerphase einstellen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht.“
(Aus: Paul M. Zulehner: Wir sind Teil eines Anfangs)

