Finanzspritzen und Gemeindewachstum
Verschiedene Landeskirchen antworten auf den Veränderungsdruck der Zukunft mit Finanzspritzen für die Gemeinden und Einrichtungen, z.B. in Form von Entwicklungsfonds. So steht Anfang Mai ein Bericht des Bewilligungsausschusses des Fonds „Missionarische Chancen“ auf der Tagesordnung der Landessynode der Hannoverschen Kirche.
In der Württembergischen Kirche hat die Veränderungsdebatte schon länger Fahrt aufgenommen. Der Innovationsfonds der Landeskirche ist schon seit Ende der 00er-Jahre installiert. Darüber hinaus werden aktuell bis in 2019/20 hinein – auch vor dem Hintergrund rekordverdächtiger Kirchensteuereinnahmen in 2016 – Extra-Ausschüttungen an Kirchengemeinden vorgenommen: Insgesamt 10 Mio. Euro, die in mehreren Tranchen an die Gemeinden ausgezahlt werden und die (fast) beliebig eingesetzt werden können.
Außerdem ist zur Förderung neuer Aufbrüche (fresh x u.a.) ein gleichnamiger Fonds eingerichtet, der abgefragt werden kann, um neue Modelle örtlicher und überörtlicher Art zu fördern. Auch personell will man landeskirchlicherseits mit zentral anzustellenden Diakonen (bzw. Stellenanteilen) etwas von den Härten der Pfarrstellenreduzierungen abmildern.
Über den Status Quo in anderen Landeskirchen ist mir augenblicklich nichts bekannt. Für Ergänzungen bin ich daher dankbar.
Nun ist Gemeindewachstum – zum Glück – nicht von der Menge des Geldes abhängig. Die finanzielle Ausstattung einer Gemeinde ist kein Maßstab für ihre Gesundheit. Aber sagen wir mal so: Jesus sagte: „Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Ich denke, man kann diesen Satz auch umdrehen: „Wo dein Herz ist, da ist auch dein Schatz.“ Hoffen und beten wir also dafür, dass ein veränderter, risikofreudigerer Einsatz von finanziellen Mitteln auch den Mut mit sich bringt, etwas für Gottes Reich zu wagen.
Bildquellen
- 2015 Kleinbottwar 008: Andreas Niepagen